Seit dem Corona-Ausbruch in Deutschland und der darauffolgenden Schulschließung im März 2020 ist Lernen an Schulen nicht mehr so, wie es einmal war. Statt eines regelmäßigen Unterrichts im Klassenraum, der durch die Interaktion von Schüler*innen und Lehrkräften miteinander geprägt ist, rückte nun das E-Learning in den Vordergrund. Was heißt aber E-Learning und wie gingen Lehrkräfte und Schüler*innen des Aska mit dieser neuen Herausforderung um?

E-Learning, übersetzt „elektronisches Lernen“, oder auch Online-Lernen, erfolgt von Zuhause. Alles, was dafür benötigt wird, ist ein Endgerät (Computer, Tablet, Smartphone) mit Internetzugang, sodass die Lerninhalte und die Lernformen digital und online auf einer Plattform zur Verfügung gestellt und durchgeführt werden können. Die Schüler*innen erhalten ihrerseits die Aufgabe, ihre Ergebnisse auf eben diese Plattform hochzuladen, um Rückmeldungen zum Lernfortschritt zu erhalten.
Am Askanischen Gymnasium waren wir vom ersten Tag der Schulschließung mit allen Lerngruppen auf der datenschutzsicheren Online-Lernplattform Lernraum-berlin.de, die durch die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie betrieben wird. Dort fanden sich die Schüler*innen ungewohnter Weise in ihren neuen digitalen Klassenräumen ein, um ihre Lernmaterialien von ihren regulären Fachlehrkräften, nun jedoch im digitalen Format, zu empfangen. Die Umstellung für unsere Schüler*innen und für die Lehrkräfte war zugegebenermaßen für die Mehrzahl gewaltig, wenngleich bereits einige Lerngruppen schon zuvor Erfahrungen mit dem Lernraum gesammelt hatten. Lerninhalte wurden fortan über Videos, Arbeitsblätter, eingesprochene Präsentationen und Lernmaterialien, Videokonferenzen, Buchseiten, Internetrecherche und Quizspiele vermittelt. Nicht selten wurden dabei Unterrichtsinhalte als Wochen- oder Projektaufgaben formuliert, sodass viele tolle und außergewöhnliche Ergebnisse entstanden.
Unsere Schüler*innen lernten in der Zeit des E-Learnings nämlich nicht nur Inhalte der Fachlehrpläne, sondern auch den Umgang mit Medien, insbesondere mit Dateien, Programmen, Suchmaschinen und Webseiten, und wie diese funktional und sinnvoll für die Bearbeitung von Aufgaben eingesetzt werden können. Bei diesem Prozess des selbständigen und eigenverantwortlichen Lernens, dem Hauptanliegen des Askanischen Gymnasiums, konnten die Schüler*innen auf die verlässliche Kommunikation mit ihren Lehrkräften vertrauen, die über verschiedene Kanäle Unterstützung bereit stellten und digital Rückmeldungen zum Lernerfolg gaben.
Gleichzeitig gilt der Dank der Lehrkräfte aber unseren kooperativen Schüler*innen, die sich gegenseitig unterstützt und digital zusammengearbeitet haben sowie in besonderem Maße der Elternschaft, die ihre Kinder über diesen langen Zeitraum engagiert unterstützt hat. Mit der langsamen Öffnung unserer Schule kam auch der Unterricht wieder zurück ins Haus, sodass die Lehrkräfte und die Schüler*innen Erfahrungen zum „Blended Learning“ sammeln konnten, also zu einer Mischung aus Präsenzunterricht und digitalem Unterricht. Statt einer ausschließlich digitalen Auswertung von Unterrichtsinhalten und Ergebnissen wurde nun die Zeit genutzt, um diese gemeinsam zu diskutieren und zu reflektieren.
Wie es nun weitergeht, ist ungewiss. Gewiss ist aber, dass sich sowohl die Schüler*innenschaft als auch die Lehrer*innenschaft in das digitale Klassenzimmer eingearbeitet haben, um zukünftig gemeinsam Unterricht nicht nur im Klassenraum oder im Fachraum in der Schule, sondern auch im digitalen Lernraum verlässlich, produktiv und kreativ gestalten zu können. Durch eine Umfrage zum E-Learning am Ende des Schuljahres 2019/ 2020 hoffen wir Lehrkräfte, aus unseren Erfahrungen und den Erfahrungen der Schüler*innen den digitalen Unterricht zukünftig weiterentwickeln zu können, egal ob mit oder ohne Schulschließung. Denn eins ist nun deutlich geworden: Obwohl unsere Schüler*innen und die Lehrkräfte den Präsenzunterricht bevorzugen, da wir hier eine direkte Rückkopplung und ein konstruktives Miteinander erleben, bietet uns das digitale Lernen die Möglichkeit, Inhalte neu und kreativ zu gestalten, und ist somit eine Bereicherung für unser gemeinsames Lernen und Lehren.

i.A. Kla