
Im Rahmen der Projektwoche wurden nicht nur vielfältige Projekte von Schüler*innen durchgeführt, sondern auch die Perspektive der Lehrkräfte wurde in einem kurzen Interview erfasst. Dabei wurde deutlich, dass die Projektwoche von Seiten der Lehrer grundsätzlich positiv gesehen wird, jedoch auch Verbesserungspotenzial in der Organisation und Umsetzung besteht.
Welche Rolle spielt die Projektwoche Ihrer Meinung nach im Schulalltag?
Lehrkräfte betonten, dass die Projektwoche eine wichtige Ergänzung zum regulären Unterricht darstellt. Sie ermöglicht es den Schüler*innen, an Themen zu arbeiten, für die im normalen Stundenplan oft kein Raum bleibt. So wurde unter anderem hervorgehoben, dass durch die Projektwoche praktische Arbeiten wie das Bauen neuer Sitzgelegenheiten auf dem Schulgelände umgesetzt werden konnten – Projekte, die den Schulalltag für viele bereichern, aber außerhalb dieser Woche kaum realisierbar wären. Auch aus pädagogischer Sicht wurde die Projektwoche als sinnvoll und motivierend beschrieben. Die behandelten Themen seien spannend gewesen, die Reaktionen der Klassen meist positiv. Es wurde betont, dass sich Lerninhalte in Projektform anders – und oft nachhaltiger – vermitteln lassen als im Fachunterricht, was den Schüler*innen neue Lernzugänge eröffne.
Was würden Sie an der Gestaltung zukünftiger Projektwochen verbessern?
Trotz der überwiegend positiven Rückmeldung äußerten die Lehrkräfte konkrete Verbesserungsvorschläge für kommende Projektwochen. Häufig genannt wurde der Wunsch nach mehr Vorbereitungszeit, um die Organisation zu erleichtern und Projekte strukturierter umsetzen zu können. Gerade bei größeren Vorhaben oder geplanten Exkursionen sei die derzeitige Vorlaufzeit zu knapp bemessen. Ein weiterer Kritikpunkt betraf die Gruppengröße: In manchen Projekten habe die hohe Anzahl an Teilnehmenden eher zur Ineffizienz beigetragen. Nicht alle seien ausgelastet gewesen, was teilweise zu Unruhe geführt habe. Kleinere Gruppen und eine klarere Aufgabenverteilung wurden hier als Lösung genannt. Außerdem wurde angeregt, dass Schüler*innen in Zukunft verstärkt nach Interessen wählen dürfen sollten, statt zu Projekten zugeteilt zu werden. Dies könne die Motivation und das Engagement deutlich steigern. Auch eine klassenübergreifende Zusammenarbeit wurde vorgeschlagen, um den Austausch zu fördern und neue soziale Konstellationen zu ermöglichen.
Die Projektwoche wird von den Lehrern als bereichernd und wichtig eingeschätzt, sowohl für das soziale Miteinander als auch für alternative Lernformen. Mit gezielter Planung und mehr Flexibilität ließe sich ihr Potenzial in Zukunft noch besser ausschöpfen.